27.03.2013

Hochgekämpft und abgerutscht


Ich hab mich hochgekämpft, aus dem scheiß Tal, das in Dunkelheit unter mir liegt, wie ein leeres Nichts. Ich blicke hinab, von dem erhöhten Weg, auf dem ich wandle. Ich sehe nichts. Ich erkenne nichts. Doch ich weiß, was dort unten wartet. Ich fühle es. Ich erinnere mich. Ich war schon dort, auch wenn es aussieht, als gäbe es kein "dort". Als gäbe es nur Finsternis, ohne Struktur und ohne Materie. Es ist richtig, was man sieht. Und doch falsch. Dort unten ist etwas. Dort unten ist das Nichts. Die Taubheit des Körpers, die Augelöschtheit der Gefühle. Kein Leben kann dort gelebt werden, das da unten ist noch nicht mal Existenz. Es ist keine Kälte, es ist keine Angst, es ist kein Tod. Nichts.

Und ich blicke hinab. Hier oben spüre ich das Eisige, was von unten hochweht. Die Angst, die sich in meinen schutzlosen Körper drängt. Angst vor dem Fall.
Ich klammere mich an einen kleinen Ast über der bodenlosen Leere unter mir. Ich bin abgerutscht auf dem Weg nach oben aus dem Schwarzen empor, der so sicher schien. Zu sicher schien. Ich war so weit weg vom Nichts. Der Weg war so lang, so steinig, so kräftezehrend. Die Leere schien weit weg von mir, kein Teil mehr von mir.
Doch jetzt hänge ich hier, meine Hände zittern, die Kraft ist zu Ende. Ich weiß nicht, ob mich jemand aus der Bahn geworfen hat, ob jemand nachgeholfen hat, nachgetreten, weggeschubst, oder ob es nur der zufällige Ausrutscher war, der es zu sein scheint.
Ich hänge zwischen Nichts und Leben.
Und ich habe Angst.

Here we go again.

Ich will jetzt nach einer fast einjährigen Pause wieder anfangen zu schreiben. Ich hatte damals keine Lust mehr, meinen Blog weiterzuführen und wusste sowieso schon lange nicht mehr, was ich noch schreiben sollte. Aber jetzt versuche ich wieder regelmäßig meine Gedanken und Gefühle hier aufzuschreiben. 
Ich hoffe, ihr findet es interessant genug, um mir zu folgen :)